"Es gibt keinen günstigen Wind für den, der nicht weiß,
wohin er fahren soll!"
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Im Rahmen der Psychotherapie haben sich zwei verschiedene Perspektiven bewährt, effektiv und effizient die unterschiedlichen Belastungssituationen, problematische Verhaltensweisen und Leidenszustände von Menschen zu verändern bzw. es Menschen zu ermöglichen, ihr Leben zu verändern, eigene Ziele zu entwickeln und auch zu verwirklichen:
- ein eher vergangenheitsbezogener, psychodynamischer Standpunkt
- ein eher gegenwartsbezogener, verhaltenstherapeutischer und
  systemisch-lösungsorientierter Standpunkt.
Im Rahmen der vergangenheitsbezogenen, psychodynamischen Psychotherapie wird versucht, die aktuelle Krise, das "Problem" mit Erlebnissen und Aspekten der Vergangenheit in Verbindung zu bringen und dadurch zu verstehen und zu verändern.Dabei werden die Lerngeschichte und prägenden Erfahrungen eines Menschen, insbesondere auch die Beziehungserfahrungen, als Verständnishorizont der aktuellen Situation herangezogen.

Gleichzeitig ist es in vielen Fällen so, das die "Probleme", unter denen Menschen leiden, nicht nur einen Bezug zur Vergangenheit haben, sondern auch eine wichtige Funktion in der aktuellen Lebenssituation haben können. So können Alkohol- und Drogen- konsum bei der eigenen Gefühlsregulation helfen oder körperliche Symptome (z.B. Kopfschmerzen) und psychische Symptome (z. B. Ängste, Depressionen) können effektive Mittel der Beziehungs- gestaltung sein - ohne das dies jemandem bewusst ist. Aus diesem Blickwinkel können die "Probleme", die jemand in einem bestimmten Bereich erlebt, manchmal als kreative Lösungen in einem anderen Lebensbereich gesehen werden. D.h sie sind kein Defizit, sondern eher ein Ausdruck von Kompetenz. Deshalb ist eine ergänzende gegenwartsbezogene, lösungsorientierte Sichtweise oft hilfreich, einen Prozess der Veränderung zu ermöglichen. Im Rahmen eines eher lösungsorientierten Ansatzes wird sehr darauf geachtet, welche Auswirkungen Veränderungen haben können, d.h sowohl die Vorteile einer Nicht-Veränderung als auch die Nachteile einer Veränderung müssen und sollen gut abgewogen sein.

In meinem Behandlungsansatz verbinde ich beide Perspektiven zur Entfaltung der Kompetenzen und Nutzung aller Ressourcen einer Person, um neue, alternative Handlungsmöglichkeiten, hilfreiche Sichtweisen und positive Entwicklungsprozesse anzuregen. Dabei ist es notwendig, auch auf die Fähigkeiten und Kompetenzen, die jemand schon in verschiedenen problematischen Situationen erfolgreich gezeigt hat, zurückzugreifen.

   * Zitat nach K. Mücke, Probleme sind Lösungen. Berlin 2001