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Therapie bei Kindern und Jugendlichen
Die psychotherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen
unterscheidet sich erheblich von der Psychotherapie bei Erwachsenen.
So spielen familiäre Belastungsmomente eine größere Rolle als bei
Erwachsenen. Der Behandlungswunsch geht vorwiegend von den Eltern
aus und muss deshalb von den Eltern mitgetragen werden. In der
therapeutischen Arbeit mit Kindern (ca. 3 - 12 Jahre) stellt das
gemeinsame Spiel das Medium der Therapie dar, bei Jugendlichen
(ca. 12 - 18 Jahren) ist es das Gespräch. Dabei können beide
Methoden fließend ineinander übergehen. |
Therapie mit Kindern
In der therapeutischen Arbeit mit Kindern geht man davon aus, dass die
Innenwelt des Kindes im Spiel zum Ausdruck kommt. Der Therapeut bietet
dem Kind an, mit den vorhandenen Materialien ein Spiel zu gestalten.
Durch Mitvollziehen des Spiels versucht der Therapeut Verständnis für
das Erleben des Kindes zu entwickeln. Darüber hinaus ermöglicht er
durch vorsichtige Einflussnahme dem Kind neue Erfahrungs- und
Entwicklungsmöglichkeiten zu erschließen. Das Kind kann sich durch ein
freundliches, akzeptierendes Klima an bisher vermiedene bzw.
unterdrückte Gefühle/Themen annähern.
Das Ziel der Therapie mit Kindern besteht vorrangig darin, durch
das Spiel seelische Wachstums- und Reifungsprozesse zu ermöglichen.
Die Therapie stellt einen geschützten Rahmen dar, in dem auf die
Grundbedürfnisse des Kindes nach sicherer Bindung, Einfühlung,
Wertschätzung, Anerkennung und Hilfestellung eingegangen wird. Im
Laufe der Therapie soll die Balance zwischen emotionalen und
kognitiven Prozessen verbessert und ein Ausgleich zwischen dem
Erleben bzw. den Bedürfnissen des Kindes und Anforderungen der Umwelt
ermöglicht werden, so dass das Erleben und das äußere Verhalten besser
miteinander übereinstimmen. Hierdurch wird der Abbau sowohl von Angst
als auch von aggressiven Impulsen möglich und die Lern- und
Leistungsfähigkeit des Kindes gefördert. Gleichzeitig werden damit
auch Verhaltensstörungen des Kindes vermindert.
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Therapie mit Jugendlichen
Ziele der Therapie mit Jugendlichen sind die Förderung der Reifung der
Person, die Stärkung der Ich-Identität, Hilfe bei der Selbstentwicklung
und die Abmilderung bzw. Beseitigung von Symptomen bzw. unangemessenen
Verhaltensweisen. Ein wesentlicher Aspekt liegt darin, den Jugendlichen
bei der Bewältigung altersspezifischer Entwicklungsaufgaben zu
unterstützen, wie z.B. die Loslösung aus der Kinderrolle, der Umgang
mit anderen Jugendlichen, der Umgang mit der Sexualität, die
Freizeitgestaltung, die Entwicklung eigener Interessen, der Umgang mit
Drogen und Alkohol usw. Durch die Therapie soll dem Jugendlichen ein
geschützter Raum zur Verfügung gestellt werden, in dem er sich selbst
ohne unmittelbaren Handlungsdruck kennen lernen und artikulieren kann.
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